Es gibt so viel zu erzählen an diesem vierten Tag, Sonntag!
Wir sind von Ost nach West durchs Land gefahren und haben die herrliche Landschaft bewundert. Die Farben des Herbstes, die gelben Farne, die herrlichen Ahornbäume, die abgelegenen Gegenden. Wir fuhren oft den „grünen Straßen“ nach, die auf der Karte als „landschaftlich schön“ gekennzeichnet sind. Oder wir folgten unserer Navi, manchmal ohne zu wissen, wohin sie uns wirklich führte. Oft auf winzige Strässchen!
Unseren Plan haben wir umgekrempelt: Wir blieben kürzer als gedacht in Taizé, und wir werden Plum Village nicht besuchen. Stattdessen geniessen wir einen ruhigen Sonntag.
Wir haben zwei Videos auf Facebook gestellt. Das zweite handelt von der Kunst, im Augenblick zu leben. Diese Kunst zelebrieren wir wahrhaftig!
In Taizé wuselte es nur so von ca. 2500 Jugendlichen, hauptsächlich aus Frankreich. Sie erlebten während der Allerheiligen-Ferien die Inspiration der wunderschönen Lieder. Nach der Kirche allerdings war dann Party, so dass wir fast nicht schlafen konnten! Beim Singen kam uns eine eher schwere Atmosphäre entgegen; es war nicht wirklich lustig, amüsant oder humorvoll. Sogar einige würdevolle Brüder legten ihr Antlitz sorgenvoll in die Hände.
Trotzdem war eine friedliche Atmospäre spürbar – vor allem bei unserem Lieblingslied „Nada te turne“.
Wir zogen bald weiter und genossen die herrliche Mittagspause in einer einsamen Gegend. Wir machten eine kleine Fahrradtour ins nahegelegene Dorf mit der herrlichen romanischen Kirche und dem strahlenden Jesus.
Am dritten Tag war unser Ziel eigentlich Plum Village, die Gemeinschaft des berühmten Zen-Mönchs Thich Nhat Hanh. Jedoch schon am Morgen fragten wir uns, ob wir wirklich den ganzen schönen Sonntag dort mitmeditieren wollten. Die Gemeinschaft hatte nicht auf unser Mail geantwortet. Ausserdem war der Weg weit! Sowieso schafften wir es an diesem Tag – wiederum in herrlicher Landschaft – nur bis in die Nähe von Brive.
Unterwegs entdeckten wir Süsskastanien-Bäume und sammelten eine herrliche Ernte für ein Marroni-Mahl. Christina am Steuer erblickte einen wunderschönen Stausee für die Mittagspause. Wir genossen die Wärme und ein köstliches Essen. Wie kann man da Eile haben?
Zwischendurch hörten wir inspirierende Musik oder auch einen Kurs mit Deepak Chopra über das Höhere Selbst. Er sagte sinngemäss, dass ein Mensch, der ständig in der Freude lebt, auch immer im gegenwärtigen Moment ist. Ein solcher Wissender ist daran zu erkennen, dass er jederzeit sagt: Dies ist der schönste Moment meines Lebens!
Das haben wir uns wirklich oft gesagt auf dieser schönsten Reise 🙂
Das Reisen selbst ist eine Meditation, denn es bringt uns in die Konzentration auf das Wesentliche. Viele Ablenkungen des sesshaften Lebens sind plötzlich weg. Wir haben gar keine Zeit dafür oder sind auch ein wenig müde nach einem langen, erlebnisreichen Tag,
Wir nennen diese Reise die „Reise ins Blaue“, oder auch „Viaje Azul“. Den ersten Abschnitt bis Santiago de Compostela haben wir „Pilgerreise“ genannt. Bisher lassen wir allerdings die heiligen Ort eher beiseite :-). – bzw. wir kreieren sie in uns selbst. Denn in Anlehnung an die Philsophie von Thich Nhat Hanh in Plumm Village haben wir den heutigen Sonntag zum Achtsamkeits-Tag ernannt. So geniessen wir achtsam die Atmosphäre in einer Bar am Hauptplatz von Terrasson, und schreiben achtsam unsere Blogs und Texte..
Unten der Link zu unserem Video über das „Hier und Jetzt“
Video über die Kunst, im Augenblick zu leben:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10207602620011160&id=1460564805